Die Trinkwassergeschichte

Hier mal wieder was aus den Eingeweiden
vom Schiff. Es handelt sich um einen Druckbehälter, der dafür
sorgt, dass aus dem Wasserhahn ein möglichst gleichmäßiger Strahl
läuft. Innerhalb dieses Behälter ist noch eine Gummiblase, in der
sich das Wasser befindet, auf die wirkt von aussen der Druck, der im
Behälter mit der Luftpumpe aufgepumpt wird. Im blauen, alten
Behälter wirkte da nur noch der atmosphärische Druck, also der
momentane Luftdruck, der auf uns alle wirkt. Ansonsten hat das große
Loch, was sich in der Mitte der Roststelle befindet, jede weitere
Druckerhöhung mittels Luftpumpe verhindert. Das war nicht wirklich
schlimm zu mal auch die böse Stelle sich geschickt unten, hinten,
nicht sichtbar versteckte. Erst als auch aus der Gummiblase in dünnem
Strahl Wasser entwich, haben wir das Ding genauer unter die Lupe
genommen. Klarer Fall-muss gewechselt werden! 

Nur, wir waren gerade
unterwegs, zwischen Rügen und Hiddensee, wollten laut Plan Freitag
Abend zurück sein und Montag früh Richtung Gdansk aufbrechen. Zum
Glück war der Gunther aus Torgelow dabei. Der kannte den
Pumpenscheffler in Ueckermünde, welcher Ersatz (roter Behälter)
vorrätig hatte. Gunther kannte dann noch eine Dame in Uckermünde,
die das Abholen und Verpacken übernahm und ausserdem kannte er auch
noch den Gebietschef von einem Paketdienst, der die Anweisung
erhielt, bis Freitag Abend ist das Ding auf der Museumswerft
abzuliefern und wehe, da wird lediglich ein Zettel hinterlegt-kann da
und da abgeholt werden. Das hat alles einiger Telefonate bedurft,
aber siehe da, Freitag Abend stand da ein Paket in Greifswald. Fix am
Samstag eingebaut, noch na klar, etwas adaptiert, weil so ganz
einfach wollte das Neue dann doch nicht passen und schwupps, alles
wieder heil. Zu guter Letzt meinte dann noch der Gunther, ach das mit
der Rechnung, ich schenk Euch den!


Vielleicht waren es ja die gemeinsamen
Herbststürme, die wir mitten im Juli zusammen erlebten und die
Gunther das Gefühl gaben, bring mal lieber schnell ein Opfer, damit
uns die Götter nicht mehr zürnen? Oder es war einfach die wirklich
dufte Stimmung, die auf der Reise herrschte, die ihn so großzügig
handeln liess? Oder es war noch was anderes, auf alle Fälle hat es
echt Spaß mit Euch gemacht und Danke!

Juli 2012

Tatsächlich,
im Kalender steht Juli. Hier an Bord kursieren Geschichten vom
Sommer. Wisst ihr noch, vor drei Jahren, im Juli auf dem Weg nach
Kopenhagen, wir flossen auf dem Deck dahin, kein Lüftchen wehte, zum
Baden hatte schon lange keiner mehr Lust, endlos brannte die
Sonne…das Gefühl der Rossbreiten auf der kleinen Ostsee.
Da
diese Erinnerungen doch arg schmerzen, hier lieber noch ein schicker
Segler.



Das sieht doch nett proportioniert aus
und segelte mit wenigen Winden in der Kieler Förde an uns vorbei.
Von dort, Kiel, gings weiter Richtung
Kopenhagen. An Langeland vorbei Richtung Großer Belt unter der
Brücke durch. Laut Karte max. Höhe 18 Meter oder man macht den
Umweg über die Durchfahrt für die Berufsschifffahrt. Die hat an
max. Höhe 60 m.
Vorher noch mal gemessen, sicher ist
sicher. Und bestätigte 17 Meter, von der Wasserlinie bis zur
Mastspitze. Also mindestens 1 Meter Luft. Aber das muss man dann auch
glauben, dem Zollstock vertrauen und der Karte. Da man sich aber ab
einer bestimmten Höhe (über 15 m) anmelden muss, wurde uns über
Funk auch bestätigt, alles klar, passt, kein Problem. Aber irgendwie
war es schon leicht gruselig, wie eventuell den Bildern zu entnehmen
ist.
Und näher
Und noch näher und passt!
Hier noch ein Bild aus dem Mai, gemacht
hat es Herr Brockmöller, der selbst seit 1949 segelt und uns
beeindruckend umrundete, um zu fotographieren. Vielen Dank!