Nach schwerer Erkrankung verstarb im November letzten Jahres Arnold, unser langjähriger Hafenmeister des Museumshafens Greifswald.
Wir hätten gern einen erfreulicheren Anlass gehabt uns damit zu „rühmen“ am 15.Januar schon die erste Ausfahrt des Jahres vollbracht zu haben. Aber es war Ehrensache für uns, dich auf deiner Letzten Reise zu begleiten.
8 Schiffe gaben der Urne das Geleit und sorgten für einen würdevollen Abschied.
Arnold, du coole Socke, es war uns ein Vergnügen den ein oder anderen Hafenmeister-Tango mit dir tanzen zu dürfen oder dich einfach aufn Kaffee im Turm zu besuchen.
Machs gut und Ruhe in Frieden, wir werden immer an dich denken wenn wir übern Bodden fahren!
Für was ist diese Zeit „Zwischen den Jahren“ bekannt? Richtig, Jahresrückblicke!
Und für was ist unser Logbuch bekannt? …..Extrem unregelmäßige Beiträge….
Daraus lässt sich doch was machen. Deswegen folgt jetzt zur Feier der neuen Website in der nächsten Zeit ab und zu ein kleines Highlight der letzten zwei Jahre.
Heute der erste Knaller des Jahres 2020:
Im März wurde unser Besanmast in Greifswald neugebaut. Der Alte war schon etwas in die Tage gekommen und sollte vor der Not ausgetauscht werden. Aus einem Douglasienstamm entstand mit finanzieller Unterstützung durch den Vorpommernfonds der neue Mast.
So ein Baumstamm ist ja von Natur aus schon relativ rund. Und die meisten Masten reihen sich ebenfalls in die Familie der rotationsrunden Körper ein. Dannoch ist es mit Borke abschälen und Lack drauf leider nicht getan..
Da müssen Kettensäge, Hobel, Hobel und Hobel gepaart mit etwas Fachwissen ran.
Grob wird das ganze mit der Kettensäge zugeschnitten und dann alles genau winklig gehobelt. Diese winkeligen viereckigen Flächen sind die Grundlage zum Anzeichnen und Herstellen der Achtecksflächen.
Jetzt erahnt man schon wo die Reise auf diesem knöchelhoch von Hobelspänen gesäumten Weg hinführt. Aus dem Achtkant wird ein Sechszehn-Kant und später ein 32-Kant.
Da es ab dem 32-Kant bei den meisten Handwerkern mit dem Kopfrechnen eh schwierig wird, einigt man sich darauf die Kanten nochmal zu brechen und anschließend nach Augenmaß rundzuhobeln. Den Rest erledigt das Schleifpapier.
Danach folgen, nach meheren Lagen Lack, die Montage der Beschläge und das anschlagen von stehenden und laufenden Gut. Da muss man sich nochmal konzentrieren, damit wenn der Mast um 90° aufgerichtet wird keine Peinlichkeiten und Ärgernisse offenbart werden.
Jetzt möchten wir euer Auge nochmal auf ein entscheidentes Bauteil lenken. Die hannetypischen Mastspitzen mit ihren Kugelblitz-Blitzableitern. Die Zwiebel für den Besan musste auch erneuert werden. Dies wurde ins Homeland of Drechseln outgesourced. In einer erzgebirgischen Findus-und-Peterson-Wichtel-Rumpelwerkstatt entsand, wie für den Großmast auch schon, eine formidabele Zwiebelspitze. Vielen Dank dafür!
Am Ende wurde der Mast pünktlich und ohne Zwischfälle gestellt. Immer wieder faszinierend so ein Kran. Der kommt,hebt Sachen an, setzt sie wieder ab und fährt weiter. Was für ein Leben!
Für die Hanne sollte es noch etwas dauern bis wir weiter fahren konnten. So starteten wir erstmal in die Pandemie, bevor wir mit neuem Besanmast in die neue Segelsaison starten konnten. Zu Thema beim nächsten Mal vielleicht mehr…
Die Hanne Marie hat einen neuen Anstrich bekommen, zumindest digital.
Schau Dich doch einfach mal auf der neuen Webseite um, lese neue oder alte Logbucheinträge, informiere Dich über unseren Verein und das Schiff oder schaue dir die schönen Segelbilder an.
Eine Zeitlang dachte man, die Arbeit hört nie auf, die „Hanne Marie“ wird nicht pünktlich fertig. Doch es ist geschafft! Danke allen fleißigen Helfern, vor allen denen, die keine Vereinsmitglieder sind!
Vom 08. – 14. April war die „Hanne Marie“ auf der Slip. Es wurden Nähte nachgesetzt und dort wo es nötig war, neu kalfatert. Das Unterwasserschiff bekam neues Antifouling, und bei dieser Gelegenheit das Überwasserschiff einen neuen Lackanstrich. Ein Seeventil inklusive Borddurchlass musste erneuert werden.
Die Hanne Marie ist noch im Winterschlaf – die Kojenpolster sind im trockenen und das Kartenmaterial verstaut. Der ein oder andere Sturm und das ein oder andere Hochwasser ist schon übers Deck und untern Rumpf gefegt. Die Mannschaft kümmert sich um die Planung von Törns, Sicherheitsausrüstung und Spendenaquise. Aber erstmal heißt es, warten auf den Frühling. Und dann aber – Pikfall und Klaufall hoch und ab dafür!
Auch dieses Jahr wieder schnell zum Nordpol gefahren, den Weihnachtsmann an Bord genommen und ihn pünktlich zur Eröffnung des Greifswalder Weihnachtsmarktes in die Hansestadt gebracht. Natürlich wurden auch seine Engel nicht vergessen. Nur der für die Ostseeküste bestimmte Schnee war nirgends zu finden.