Es waren einmal… Eine Reise von Kiel nach Flensburg

Es waren einmal sechs fremde Abenteuer, die wollten zur See fahren. Durch eine schicksalshafte Fügung wurden sie auf die Hanne Marie geweht. Ein Käpten und sin Fru, ein Kundler der Legierungen aus dem fernen Gebirge, ein plietscher Jungspund, eine des Pinsels und Kochlöffels mächtige Smutje und eine Bootsfrau aufm Rollbrett trafen an einem Montag Morgen das erste Mal aufeinander und ließen alsbald die Trümmer der Kieler Woche hinter sich. Als gutes Omen riss in Laboe die Wolkendecke auf und fortan sollte die Sonne stets die Segel, Leiber und das Deck in wohlige Wärme hüllen.
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ACHTUNG! SICHERHEITSEINWEISUNG!
             Feuerlöscher: drei - Vorschiff, Mittschiff, Achtern
             kein offenes Feuer unter Deck #safetyfirst
             Schwimmwesten, akkurater Sitz und Anwendung
             Mann über Bord: Jibbet nisch. Wenn doch: roter Knopf
             Keine Panik auf der Titanic! ABZEICHNEN: … 
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TAG EINS
Auf der nicht-enden-wollenden Überfahrt in den Wikingerarchipel wurden die Mägen der wackeren Gesellen_innen das erste Mal auf die Probe gestellt. Ein strammer Wind aus Nordwest presste die Wellen an den Buk der Hanne. Die Smutje schlief alsbald ein und im Traum sprach das Spaghettimonster zu ihr: 'GIB MIR BOLO!' Gesagt getan.
Die zweiunddreißig Seemeilen hatten den noch bleichen Häuten arg zugesetzt, sodass es statt Nachspeise für alle eine Portion Panthenolschaum gab.
Angelegt in Marstal im Päckchen trafen sie Piet Ingressio. Er gab merkwürdige Laute von sich, die sie nicht verstanden. Später stellte sich heraus, dass Piet von Rasmus verwunschen worden war, nur noch Laute beim Einatmen zu produzieren, weil er sich die Seife des Jungspunds unter den Nagel gerissen hatte.  
TAG ZWEI
Am nächsten Morgen, gestärkt mit Brotlaibern der örtlichen Bäckerei und frisch erstandener Erdbeermarmelade, ging es weiter Richtung Rudkøbing. Dummerweise wehte kein laues Lüftchen, sodass die Besatzung an die Riemen musste. Im stetigen Schlag, vorbei an Strynø – die Bootsfrau fühlte sich an vergangene Tage erinnert – erreichten sie am Nachmittag den Hafen auf Langeland. Getrieben von ihrem Entdeckerdurst machten sich der Käpten, sin Fru (a.k.a. 3-TB-Ariel), der Jungspund und der Metallkundler auf, dass Eiland zu erkunden. Kurz darauf DIE Entdeckung. Auf dem Marktplatz des schmucken Städtchens stand er da, statuen-starr. H. C. Ørsted. Der Metallkundler erkannte ihn sofort. Das frühe Genie des Elektromagnetismus ward einst ein Spross dieser Stadt. Ein Photo mit dem Bruder im Geiste musste her. 
Just in fotogener Position berührte der Kundler den rechten Fuß des erstarrten H. C., welcher mit einem Male seine Gliedmaßen reckte. „Lob sei Dir, der zum Leben mich erweckt! Sprich geschwind drei Wünsche mein liebes Kind!“ Der Kundler konnte es kaum fassen und erwiderte: „Haribo, ein Eis und Delfine!“ Alsbald tat sich ein Eisparadies auf und im Munde des Kundlers explodierte der Geschmack eines himmlischen Eises. Bei ihrer Rückkehr zum Schiff fanden sie überdies die Vorratstruhen prall gefüllt mit allerlei Waren von HAns RIegel aus BOnn. Nur von den flossigen Freunden war weit und breit keine Spur.
Zufrieden legten sich alle in die Koje.
TAG DREI
Hinfort ins Land der Borgen. „Am dritten Tag im Schnee...“, erzählte der Kundler beim
Morgenschmaus, „...tust du dir weh. Also gib Acht und passt auf was ihr macht.“ Geschockt von dieser dramatischen Schilderung ließen die sechs fünfe gerade sein und gingen den Tag langsam an. Vorbei am idyllisch gelegenen Svendbørg durchquallte die Besatzung die Meeresenge zwischen Fyn und Tåsinge in Richtung Farbørg. Dort angekommen schmausten sie Wraps und Pommes und beobachteten ein gar tragisches Schauspiel: Ein halbwüchsiger Teutone sprang von einem Schiff an Land, riss sich sein Teutotenleiberl von der Hühnerbrust, warf es wutentbrannt zu Boden, stapfte wie eine wildgewordene Furie darauf herum und schrie aus Leibeskräften: „WIE KANN DEUTSCHLAND NUR SO BESCHEUERT SEIN?!“ 'Er ahnt ja nicht wie recht er hat', dachten sich die Smutje und die Bootsfrau...  
TAG VIER
Das Krombacher-Fass war endlich leer, also konnte das Flensburger-Fass angeschlagen werden. Erholt vom gestrigen Tage lief die Crew im Hafen von Lyø ein und konnte die Idylle kaum fassen. Zurückversetzt in eine andere Zeit spielten sie wie kleine Kinder ganz nach dem Motto 'Ferien auf Salkrokan'. Sie amüsierten sich im Beiboot, sprangen von der Kaimauer ins Wasser und erkundeten die nähere Umgebung. Der Jungspund und der Kundler wetzten beim Um-die-Ecke-Denken die vom Rum stumpfgespülten Hirnzellen und ließen ein lautes 'HEUREKA' entfahren als sie dem letzten Rätsel auf die Spur gekommen waren.
Gen Abend wurde der Geist der Nacht erweckt und ganz im Zeichen des Schwans tanzten die Sonne und der Mond ein kosmisches Ballett begleitet von Jupiter, Mars und Venus. „Jetzt Delphine!“ sagte der Kundler. Doch von den flossigen Freunden weiterhin keine Spur.
TAG FÜNF
Der Käpten überflügelte sich selbst mit seiner persönlichen Höchstgeschwindigkeit von nicht weniger als 8,1 Knoten. Doch war das überhaupt möglich? Auf diesem Schiff, mit dieser Mannschaft, zu dieser Zeit? Ungläubig klopfte die Bootsfrau auf das Gehäuse des Navigationsgeräts. Doch es änderte nichts, denn: Rumpfgeschwindigkeit=√L∗2,43
Im Hafen von Sonderborg ließ die Smutje den Zauberlöffel sprechen und es entstand ein von den Skeptizisten der orientalischen Küche geliebtes Linsencurry. Mit reich gefüllten Mägen schliefen sie alle glückselig ein.  
TAG SECHS
Flaute, spiegelglatte See und was ist das?! Der Jungspund auf dem Ausguck konnte seinen Augen kaum trauen: „DELFINE STEUERBORD VORAUS!“ Der gesamten Mannschaft war klar: Dies hatten sie dem dritten Wunsch des Kundlers zu verdanken. Die Delphine verkündeten den Advent der Hanne Marie in der Flensburger Förde und geleiteten sie bis in den Schoß der Nord-WestPassage vor Holnis.
Die Oberbürgermeisterin von Flensburg empfing die Hanne Marie und ihre Bagaluten mit Pauken, Trompeten und Köstlichkeiten aus aller Herren Länder. Der Käpten holte die Fahne des Wikingerarchipels ein und orderte: Klarmachen zum Anlegen, Packen, Klarschiff und Tschüss. 3-TB-Ariel schoss die letzten Abschiedsphotos und der Jungspund, die Smutje und die Bootsfrau auf dem Rollbrett begaben sich an Land und traten die Reise nach Hause an. Und wenn sie nicht gestorben sind, dann segeln sie noch heute. AHOI ihr Landratten! 
Von: Sophia und Jule
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