Seit dem 11. Mai steht die Hanne Marie wieder auf eigenem Kiel!

Am 11. Mai fehlten noch zwei Planken, die Jakob aber denn flott und fachgerecht einpasste und ranbolzte, worauf Cathrin sofort die Schrauben- und Bolzenlöcher verproppte.

 

Jetzt noch schnell die Sandbohle in Form bringen und dann sieht das ganze eigentlich schon wieder aus wie ein Schiff und kann dann auch wieder wie ein Schiff auf dem eigenen Kiel stehen.

Eine Kalfat-Naht mindestens soll vorher in der Sponung versenkt werden, außerdem muss das frische Holz dringend mit Primer vor dem Austrocknen geschützt werden. Darum gibt es erst eine schnelle Runde kalfatern und pinseln.

Jetzt soll die Hanne Marie aus ihrem Pallturm-Korsett befreit werden. Das ist nicht ganz einfach, denn zunächst muss das Schiff
angehoben werden, damit es sich von den Palltürmen erhebt und auf die
Klötzchen gestellt werden kann.

Für diesen Zweck gibt es erstaunliche Wagenheber. Erst wurde der Hintern angehoben, da wollte sogar er erstaunliche Wagenheber Unterstützung. Aber das war noch nicht so gefährlich, denn vorn lag die Hanne ja noch im Pallturmbett, da kann sie nicht kippen (jedenfalls nicht so einfach).

Hinten hat es geklappt, für das Hochpumpen vorn braucht es Unterstützung: Bemannte Stempel werden angebracht, vorsichtig drehen vier Helfer jeden Millimeter mit, die der erstaunliche Wagenheber die ungefähr 30 Tonnen anhebt.

 

11. Mai, 18.25 Uhr: Die Hanne steht wieder auf ihrem Kiel. Die Palltürme können weg.

Zuerst steht die Hanne nur vorn und hinten auf den Klötzen, da sie ein bisschen verbeult war: Zwischen die beiden mittleren Klötzchen passt noch ein Daumen. Sinnvoll ist es aber nicht, die Finger dazwischenzustecken, denn wie geplant sorgt die Schwerkraft dafür, dass sich das Schiff in der Mitte senkt. Schon nach zwei Tagen passt gerade noch ein Blatt Papier zwischen Kiel und Klötze. Also Finger weg.
 

 

 Damit ist die Arbeit noch nicht fertig. Damit die Hanne Marie wieder ins Wasser kann, müssen nicht nur die Nähte der neuen Planken gedichtet werden, sondern auch alle anderen Nähte zumindest nachgedichtet, da sie durch den langen Aufenthalt an Land ausgetrocknet und gerissen sind. Kalfaten ist ja leider nicht jedermanns(fraus) Sache, da nur wenige den Mut aufbringen sich mit Schwung und Freude auf die Finger zu hauen, aber auch rund ums Kalfatern gibt es „Mädchenarbeiten“, wie zum Beispiel Zöpfe drehen. Ganz traditionell sitzt man dabei in der Sonne und zwirbelt die ölgetränkten Hanffasern auf dem Knie, schneller geht es mit dem Akkuschrauber:

 
 

Und hier sind die KalfaterheldInnen von Dienstag: Karla, René und Karsten.

Mehr davon kann die Hanne gut gebrauchen, denn Pfingstsonntag soll sie wieder schwimmen! Wer also ein bisschen Zeit hat, hat keine Ausrede. Denn nicht nur die Nähte warten, es muss auch der Mast wieder gestellt, Motor, Welle und Ruder wieder angebaut werden. Die Gewichte (s.u.) wollen in der Bilge verstaut werden, und dann sollte es vor der ersten Tour auch innen wieder gemütlicher werden.

Kommt also zahlreich, jede Hand wird gebraucht und garantiert gibt es für jedes Talent die passende Beschäftigung.

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